UNSERE GESCHICHTE

REPORTAGE "Die Geschichte der Lizum und des Lizumerhofs"

Wie alles begann - die Lizum der Ursprung

Der Name Lizum ist romanischen Ursprungs und bedeutet so viel wie großer Viehleger.Einst lag das Lizumertal zur Gänze innerhalb des Hofgerichtes Axams. Da aber die Grafen von Tirol als Vögte des Stiftes Frauenchiemsee fungierten, unterstand der grössere Teil des Tales doch der Grundherrschaft der Tiroler Landesfürsten.
Laut Urbar von 1282 war der Adelshof landesfürstliches Leihgut. Zum Adelshof gehörte damals die Alpe Lizum. Um 1650 wurde die Alm vom Adelshof getrennt und dem Reichenauhof in Pradl zugeteilt, da dieser die Innsbrucker Hoftafel zu beliefern hatte. Daher führte später die Lizum den imponierenden Titel "fürstliche Alm".

Als die Hofhaltung in Innsbruck mit dem Erlöschen der Tiroler Seitenlinie des Hauses Habsburg (1665) aufhörte, wurde die Alm an den Grafen von Spaur verkauft.
Nach mehrmaligem Wechsel erwarb 1880 die Bischöfliche Mensa von Brixen die Lizum, die sie 1909 einem Bauern in Götzens verkaufte. Ein Teil der Kalkkögel bildet den imponierenden Abschluss des Lizumtales.
Verhältnismäßig spät, erst nach 1880 wurde diese Gebirgsgruppe von Innsbrucker Bergsteigern erschlossen. Vor allem war es Karl Gsaller und die Mitglieder der Bergsteigergesellschaft "Wilde Bande", später die Mitglieder des "akademischen Alpenclubs", denen die restlose Erschließung dieser Berge zu verdanken ist.

Die Olympiade 1964 begründete den Wintertourismus

Mit Abhaltung der Olympiade begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Lizum. Im März 1961 erfolgte die Gründung der "Gesellschaft zur Erschließung der Lizum". Im September 1961 wurde mit dem Beginn des Baues der Hoadlstrasse begonnen, womit die Lizum erst erschlossen wurde.
1962 wurde die Strasse für den Verkehr freigegeben. Am 3. Dezember 1962 erfolgte die Firstfeier für die Seilbahnen der Lizum. Mit Abhaltung der Olympiade 1964 und 1976 wurde die Axamer Lizum ein internationales Wintersportzentrum in Tirol.

Mein Vater übernahm 1965 die Leitung des Europahotels in der Axamer Lizum
Dieses kleine Fleckchen Erde, genannt Axamer Lizum, das dem Himmel wohl ein Stückchen näher ist, haben sich meine Eltern vor vielen Jahren zum Leben und Arbeiten ausgesucht. Ganz genau im Jahr 1965 ...
Mein Vater war Hoteldirektor in einem deutschen Hotelkonzern in Ludwigshafen, meine Großmutter führte zu dieser Zeit das Parkhotel in Mannheim, und dann kam die Versetzung meines Vaters in die Axamer Lizum.
Er übernahm Ende 1964 die Leitung des damaligen Europahotels in der Axamer Lizum. Die Familie konnte Anfang des Jahres 1965 nachreisen. Nun waren wir in Tirol, ein völlig neues Leben begann. Auf der einen Seite die kindliche Freiheit in der Natur auf der anderen Seite die Härte des Berglebens.
Wir lebten uns ein, es war nicht immer ganz einfach, schon der Schulweg war oft schwer zu bewältigen. Und es war ein Leben in der Stille der Berge, oft einsam und ohne Freunde.

Seit 1967 gehört der Lizumerhof nun zur Familie

Im Jahre 1967 übernahm mein Vater dann das Schiklubhaus (heutiger Lizumerhof). Zum damaligen Zeitpunkt ausgestattet mit einem Restaurant und Lagerbetten für Quartiersuchende. Die Umbauarbeiten begannen und es entstand das Stammhaus Lizumerhof mit 45 Komfortbetten, einer Sauna, einer herrlichen Bar unter den Dachgiebeln und ansprechenden, gemütlichen Gasträumen.
Ein Hotel inmitten der Bergwelt war geboren. Meine Eltern und meine drei Geschwister fühlten sich wohl im eigenen Heim, das Hotelleben bot stets Abwechslung, bedeutete aber auch oft großen Verzicht.
Schifahren wurde zur Lebensdevise ... ein Stück Freiheit unter blauem Himmel. Unbeschwerte Kinderjahre gingen zu Ende. Es begann die Zeit des Internates in Innsbruck und Praktikumswochen in Seefeld. Eigentlich wollte ich alles andere werden, es sollte nur nichts mit der Hotellerie zu tun haben.
Die Jugendzeit war doch immer wieder geprägt durch eifriges Mitarbeiten (müssen). Aber wie so vieles im Leben, kommt es ganz anders, als man denkt. Ferdinand trat in mein Leben ... von nun an war das Gastgewerbe das Schönste auf der Welt. Die Lehrjahre begannen, das Lernen von der Pieke auf ... Service, Bar, Praktikum beim Steigenberger Hotelkonzern im Mannheimer Hof in Mannheim mit Ausbildungsschwerpunkt Reception und Bankett.
Die Berufswahl fiel dann auf den Rezeptionsbereich und im Gartenhotel Tümmlerhof in Seefeld fand ich für Jahre eine wunderbare Arbeitsstelle. Ferdinand war zu dieser Zeit Maitre d'Hotel im Hotel Lärchenhof, auch in Seefeld. Gemeinsame Wohnung, gemeinsame Pläne ... es waren schöne, unbeschwerte Jahre.

Wir übernehmen 1987 den Lizumerhof und erweiterten ihn

Der Wunsch nach einem gemeinsamen Betrieb wurde immer größer. Meinem Vater blieb dies natürlich nicht verborgen und dank seiner hervorragenden Redekunst fiel die Entscheidung dann auf den Lizumerhof. Es begannen vier lange Jahre, die erträumte Zusammenarbeit gelang nicht. 1987 erwarben wir dann den Lizumerhof.
Uns begleiteten fortan Renovierungsarbeiten. Das Haus verlangte uns alles ab, es musste so vieles getan werden und noch immer fehlte es an so vielem.
Im Kopfe und dann schon bald auf dem Papier entstand der erweiterte Lizumerhof. Im Frühjahr 1992 gelang der erste Spatenstich. Bis zum Herbst 1992 errichteten wir weitere 17 Komfortzimmer, die Hotelhalle mit Bar, Reception, die Erweiterung des Speisesaales. TV-Raum, Schiraum und Kinderspielzimmer. Im Herbst 1993/94 konnten wir dann die Saunaanlage fertig stellen und zur Wintersaison 1993/94 in Betrieb nehmen.
Seither begleiten uns viele liebe Stammgäste und Freunde und im Jahre 2007 feierten wir unser 20-jähriges Betriebsjubiläum.

2003 der nächste große Entwicklungs-Schritt

Von einer kleinen verträumten Schihütte zu einem komfortablen und gemütlichen 4 Sterne Hotel gewachsen, so ist das Heute im Lizumerhof, nach einer weiteren Bauphase im Jahre 2003.
Es entstanden unsere besten Zimmer - die Tirolzimmer, mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Ein Leben für unsere Gäste und durch unsere Gäste, die Jahre sind schnell vergangen und noch immer ist der Kopf voller Pläne und das Herz voller Freude und Gastfreundschaft eine Lebensdevise.

Ihre Beate Zsifkovits

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